Immer mehr Deutsche zieht es ins Ausland, denn häufig gibt es in anderen Ländern der Welt viele Vorteile, die man in Deutschland nicht genießt. Wie zum Beispiel die einfacher geregelte Bürokratie. Während es insbesondere bei der Firmengründung in Deutschland schwierig ist einen Schritt ohne einen Berg von Papierkram zu machen, ist dies in anderen Teilen Europas wie zum Beispiel durchaus einfacherer, weswegen eine Firmengründing im Ausland immer verlockender wird. Jedoch sollte man dabei nicht nur auf die Vorteile schauen, sondern auch auf die Dinge, die es womöglich zu beachten gibt, denn Nachteile gibt es überall und das richtige Vorgehen und Beachten wichtiger Schritte ist immer einen Blick wert!
Vorteile der Firmengründung in Zypern
Besonders beliebt ist mittlerweile die Firmengründung in Zypern, da dies möglich ist ohne, dass der Gründer des Unternehmens unbedingt nach Zypern reisen muss.
Das Gewerberecht in Zypern funktioniert mit dem englischen System und es herrscht Gewerbefreiheit.
Kosten & Steuern
Auch wenn dies in der Vergangenheit nicht immer so war (Finanzkrise im März 2013), ist Zypern mittlerweile ein sicherer Finanzplatz, da dort ansässige und gemeldete Firmen keine Gewerbssteuer zahlen müssen.
Bei Linzenzeinnahmen (Eine Lizenz bezieht sich dabei auf Erlaubnisbescheinigungen beziehungsweise Genehmigung, die im Verlauf der Firmengründung eingeholt werden müssen, um ein Recht wirtschaftlich nutzen zu können. ) muss eine Steuer von 2,5% gezahlt werden und für andere Tätigkeiten 12,5%. Damit ist der Steuersatz im europäischen Durchschnitt sehr gering, was einer der verlockendsten Punkte, wenn es um das Thema Firmengründung in Deutschland geht. Hinzu kommt, dass das Finanzamt in Zypern dafür bekannt ist sehr unternehmerfreundlich zu arbeiten, weswegen es Unternehmern möglich ist noch mehr von der Steuer abzusetzen, als es in Deutschland der Fall ist.
Wenn man sich dazu entschieden hat ein Unternehmen in Zypern zu gründen, so muss man mit Gründungskosten von circa 1.500EUR rechnen. Hinzu kommen einmalige Kosten wie z.B. die Beantragung der Umsatzsteuernummer (200EUR), die Kosten für die Übersetzung von wichtigen Dokumenten (ca. 250EUR) und der Eintrag ins Handelsregister (350EUR). Grundsätzlich sind die Ausgaben für eine Firmengründung in Zypern sehr individuell, da es unter anderem auf die Art der Firma ankommt und wie groß das Unternehmen ist. Auf die einmaligen Kosten kommen auch die monatlichen Ausgaben wie für die Buchhaltung (120EUR) oder die Lohnbuchhaltung (25EUR). Auch die jährliche Kosten wie für Bilanzen (ab 1.200EUR) oder die Verwaltungsgebühr (500EUR) müssen beachtet werden.
Wie vorgehen bei einer Firmengründung?
Eine Firmengründung in Zypern ist bekannt dafür sehr schnell über die Bühne zu gehen, denn in der Regel benötigt man dafür nicht mehr als 6 Arbeitstage. Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass man einen Anwalt an seiner Seite hat, der einen in Rechtsfragen beraten kann.
Um keine wichtigen Schritte zu vergessen, gibt es die Möglichkeit eine Firma anzuheuern, die einen beim Organisieren der Angelegenheiten hilft und dafür sorgt, dass alles wichtige berücksichtigt wird. Hierbei kann man sich im Internet informieren, wer welche Dienste anbietet. Dies ist sicherlich der sorgenfreiere Schritt, weil man jemanden hat, der sich mit der Prozedur auskennt, jedoch muss man dafür natürlich auch bezahlen und die komplette Verantwortung abzugeben, liegt auch nicht in jedermanns Natur.
Entscheidet man sich also den Weg allein zu gehen, so braucht man in jedem Fall einen Anwalt und zwar jemanden, der sich gut mit dem zyperischen Recht auskennt und weiß wie Unternehmensgründung für Ausländer in Zypern funktioniert. Mithilfe des Anwalts kann man dann also entscheiden, welches Art von Unternehmen man gründen und anmelden möchte, denn da gibt es mehrere Optionen wie zum Beispiel Zypern limited oder Zypern holding etc.
Außerdem sollte man sich einen guten Steuerberater besorgen, der einem hilft die steuerlichen Themen zu regeln, denn es ist zwar weniger kompliziert in Deutschland und deutlich günstiger, aber auch hier müssen einige Punkte in jedem Fall berücksichtig werden.
Was gibt es zu beachten?
Wichtig zu beachten bei einer Firmengründung in Zypern ist, dass das Unternehmen tatsächlich von Zypern aus geführt werden muss, da bei Unternehmenssitz in Deutschland auch ein deutscher Steuersatz gezahlt werden muss. Auch von Schein-Unternehmenssitzen sollten die Finger gelassen werden, da immer ein Risiko besteht, dass man auffliegt und dies nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die Privatperson schwerwiegende Folgen haben würde.
Wie bereits erwähnt können auch Kosten für eine Kontoeröffnung in Zypern anfallen, dabei ist zu beachten, dass generell über zyprisches Konto zweimal nachgedacht werden sollte, da Zypern vor einigen Jahren eine schwere Finanzkrise hatte und die Banken zwar wieder als sicher und stabil gelten, jedoch wurden damals alle Konten mit unter 100.000EUR Kapital enteignet, was viele Menschen sehr verunsichert hat. Zwar kann eine Kontoeröffnung in Zypern auch sinnvoll sein, aber man sollte diesen Aspekt nicht außer Acht lassen.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Firmengründung in Zypern viele Vorteile, aber auch einige Nachteile beziehungsweise Unsicherheiten hat.
Vorteile sind dabei die geringen Steuersätze und die Unternehmerfreundlichkeit in Zypern. Auch eine Unternehmensgründung kann relativ schnell vonstatten gehen, aber sollte nur unter Begleitung eines Anwalts vollzogen werden.
Zu Bedenken gilt allerdings, dass Zypern erst vor einigen Jahren eine schwere Finanzkrise hatte und auch wenn die Banken wieder als sicher und stabil gelten, so gibt es doch ein gewisses Restrisiko und eine gewisse Vorsicht in der Bevölkerung.